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  • Autorenbildbrigitte hoff

CHRISTO

Aktualisiert: 11. Juni 2020


Wir nehmen Abschied von Christo

Spektakuläre Visionen, eindrucksvolle Hartnäckigkeit, pure Lebensfreude - dies sind Eigenschaften, die Christo ausgemacht haben. Am 30. Mai verstarb Christo mit 84 Jahren in New York. Wir verlieren einen außergewöhnlichen Menschen und einen unvergleichlichen Künstler. Als er mit seiner Frau Jeanne-Claude vor mehr als drei Jahrzehnten anfing, zunächst verrückt erscheinenden Ideen zu realisieren, stieß er auf viel Unverständnis, aber auch auf Erwartungsfreude.

Über Christo und Jeanne-Claude Christo (13.06.1935 - 31.05.2020) und Jeanne-Claude (13.06.1935 - 18.11.2009) sind fast jedem ein Begriff, und wenn irgendwo ein bedeutendes Gebäude für etwa Bauarbeiten auf künstlerisch anmutende Weise eingehüllt ist, wird oft gefragt: Waren es Christo und Jeanne-Claude? DIE PROJEKTE Dabei gehörten Gebäude-Verhüllungen bei Christo und Jeanne-Claude zu den Ausnahmen, denn außer dem Verhüllten Reichstag in Berlin (»Wrapped Reichstag«) war es nur noch die Verhüllte Kunsthalle in Bern (»Wrapped Kunsthalle«). Ansonsten waren es Verhüllungsprojekte in Gebäuden selbst oder Projekte in der Natur, wie ein gigantischer orangener Vorhang in einer Schlucht in den Rocky Mountains (»Valley Curtain«) oder riesige blaue und gelbe Schirme in Reisfeldern in Japan und in der kalifornischen Wüste (»The Umbrellas«). Eine verhüllte Baumlandschaft an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Basel »Wrapped Trees« oder von pinkem Stoff umsäumte Inseln bei Miami (»Surrounded Islands«) gehören zu den bekanntesten Projekten, ebenso wie eine Installation aus Ölfässern in Oberhausen (»The Wall«) und tausende orangefarbene Tore im Central Park in New York (»The Gates«). 2016 wurde ein weiteres Projekt realisiert: eine Installation aus begehbaren Stoffplanen auf dem Iseosee in der Lombardei (»The Floating Piers, Lake Iseo, Italy«) – vom 18. Juni bis zum 03. Juli 2016 konnte dieses Projekt besichtigt und auch begangen werden.2016 wurde ein weiteres Projekt realisiert: eine Installation aus begehbaren Stoffplanen auf dem Iseosee in der Lombardei (»The Floating Piers, Lake Iseo, Italy«) – vom 18. Juni bis zum 03. Juli 2016 konnte dieses Projekt besichtigt und auch begangen werden. Christos letztes Projekt wurde am 18. Juni 2018 umgesetzt und bis zum 23. September 2018 der Öffentlichkeit präsentiert: »The London Mastaba, Serpentine Lake, Hyde Park, 2016-18«.Bis zu seinem Tod arbeitete Christo an einem weiteren Projekt, das realisiert werden sollte: eine Mastaba aus Hunderttausenden von Ölfässern in Abu Dhabi (»The Mastaba, Project for the United Arab Emirates«)

Nach »Wrapped Reichstag« 1995 in Berlin und dem Projekt »The Wall« 1999 in Oberhausen, widmete sich Christo 2013 erneut einem Projekt in Deutschland, wieder in Oberhausen. Mit »Big Air Package« schuf er im historischen Gasometer in Oberhausen die weltweit größte Skulptur. Das Luftpaket wurde durch zwei Schleusen betreten und im Inneren der 94 Meter hohen Skulptur konnte der Besucher die Erfahrung einer erhabenen Stille und eines einmaligen sinnlichen Erlebnisses machen. Christo war seit den frühen 1960er Jahren mit ersten Ausstellungen in Deutschland präsent. Anfangs arbeitete er im Umfeld der ZERO-Gruppe im Düsseldorfer Gemeinschaftsatelier von Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker. Auch nach dem Umzug nach New York gab es jedes Jahr Besuche, Vorträge oder Projekte in Deutschland. Christo besaß eine besondere Verbindung zu Deutschland, und beinahe jedes bedeutende deutsche Kunstmuseum besitzt in seiner Sammlung Arbeiten von Christo.

DAS VERMÄCHTNIS: ein großes Projekt von Christo wird aber noch umgesetzt:

"L’Arc de Triomphe, Wrapped (Project for Paris, Place de l’Étoile-Charles de Gaulle)".

Es wird vom 18. September bis zum 03. Oktober 2021 in Paris präsentiert.


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